8.4   Kreislaufmodell des Umsatzprozesses: Resümee

8.4.1  Ableitung von Schlussfolgerungen

b) Betriebswirtschaftliche Kalkulationen und Abbildungen

Die Darstellungen zum Kreislaufmodell des Umsatzprozesses – und hier vor allem die nach jeder Phase gemachten zahlenmäßigen Angaben zum betrachteten Fallbeispiel – sollten ein erstes Verständnis für notwendige betriebswirtschaftlichen Kalkulationen und Abbildungen von Geschäftsaktivitäten wecken und zeigen, dass sich die Betriebswirtschaftslehre nicht allein mit verbalen Beschreibungen von Sachverhalten, sondern vor allem auch mit nüchternen Kalkulationen und Berechnungen zu befassen hat.

Dies betrifft zum Beispiel solche Aspekte wie

  • Ermittlung des Kapitalbedarfs für die Ingangsetzung des Geschäftsbetriebs eines Unternehmens (Phase 1),
  • Verdeutlichen der Zusammenhänge von "Verfügbaren Mitteln" und "Mittelherkunft", wobei es stets zu beachten galt, dass die Gleichung "Verfügbare Mittel = Mittelherkunft" stets stimmt, was mit zur Konsequenz hat, dass der betriebswirtschaftliche Erfolg nach der Beziehung "Erfolg = Summe verfügbare Mittel ./. fremde Mittel ./. Anfangsbestand an eigenen Mitteln" zu berechnen ist.
  • Sichtbarmachen der Zusammenhänge von Investition und Finanzierung, von Güterzugängen und den entsprechenden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Phase 2),
  • Aufzeigen der betriebswirtschaftlichen Wirkungen in der Leistungserstellung mit Kosten- und Preiskalkulationen (Phase 3),
  • Aufzeigen des Entstehens und des Ausweises von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie eines Gewinns (insbesondere Phase 4),
  • Darstellung der jeweiligen Liquiditätssituation, insbesondere in Phase 5,
  • Sichtbarmachen der Wirkung von Entscheidungen über den Mittelabfluss (Phase 6) u. a.

Um als Unternehmer ein "betriebswirtschaftlicher Profi" zu werden, ist es allerdings erforderlich, die in dieser Lernsoftware nur überblicksmäßig skizzierten Sachverhalte und Zusammenhänge weiter zu vertiefen, vor allem über das "Learning by doing", aber auch durch das Studium der entsprechenden Fachliteratur.

c) Außen- und Innenfinanzierung

Die Darstellungen zum Kreislaufmodell des Umsatzprozesses haben grundlegende Bedeutung für das Verständnis von Außen- und Innenfinanzierung der Unternehmen.
Was in der einschlägigen betriebswirtschaftlichen Fachliteratur mit verbaler Beschreibung versucht wird, deutlich zu machen, findet bei der visualisierten Darstellung des Kreislaufmodells eine einleuchtende und einprägsame Erklärung:

  • Alle Mittel, die dem Unternehmen von Quellen außerhalb zugeführt werden, sind auf Formen der Außenfinanzierung zurückzuführen.
  • Alle Mittel, die in Verbindung mit dem Umsatzprozess erwirtschaftet wurden, führen - vom Grundsatz her - zu Formen der Innenfinanzierung.

Besonders wichtig ist das Zusammenführen von einbehaltenen Gewinnen und von Abschreibungsgegenwerten, denn dies führt zur Ermittlung des Cashflows als Gradmesser für die Beurteilung der Selbstfinanzierungskraft von Unternehmen

Die Kenntnis der unterschiedlichsten Formen der Unternehmensfinanzierung und ihre Zuordnung zu a) der Außenfinanzierung oder b) der Innenfinanzierung hat somit grundlegende Bedeutung für ein erfolgreiches Finanz- und Liquiditätsmanagement von Unternehmen.