2.1 Gründungsprozess: Einführung

2.1.1 Phasen der Unternehmensgründung

 

c) Erste Erläuterungen zu den Phasen der Existenzgründung

Aus der Darstellung in Bild 2.01 (Seite UNT 2111) soll zunächst entnommen werden, dass jede einzelne Phase mindestens einen "Input" und logischerweise auch mindestens einen "Output" hat, wobei ferner hervorgehoben werden muss, dass nach jeder der ersten fünf Phasen eine eingehende Prüfung dahingehend vorzunehmen ist, ob es die Ergebnisse der jeweiligen Phase (= "Output") rechtfertigen, die nächste Phase in Angriff zu nehmen oder ob - aus welchen Gründen auch immer - der "Traum von einer erfolgreichen Selbstständigkeit" aufgegeben werden sollte oder aufgegeben werden muss ("Stop"!).1

Der "Input" der ersten Phase (Orientierungsphase) ist ein motiviertes "Ich will (oder ich muss) es versuchen!".

In dieser Phase geht es vor allem um Vorklärungen. Dazu gehört unabdingbar die Selbstprüfung des Gründungswilligen zu jenen Kriterien und Aspekten, die im Abschnitt 1.2.1 (Seite UNT 1210 ff.) aufgeführt wurden. Wegleitend hierfür sind solche Fragen wie

  • Was ändert sich im Leben des Gründers, worauf lässt er sich ein?
  • Welche Chancen und Risiken sind mit einer Selbständigkeit verbunden?
  • Welche Dimensionen der Unabhängigkeit und Abhängigkeit gibt es für einen Unternehmer?
  • Welche persönlichen und fachlichen Voraussetzungen sind nötig?
  • Welche sonstigen Anforderungen werden an einen Unternehmer gestellt?

Zu den Vorklärungen gehört ferner eine Vorentscheidung zum grundlegenden Weg in die Selbstständigkeit, so wie dies in der Lerneinheit 1.1.2  "Gründungsmöglichketen" (Seite UNT 1112 f.) dargelegt wurde. Orientierungen hierfür  geben solche Fragen wie

  • Welcher Weg in die Selbstständigkeit kommt in Frage (Gewerblich: Neugründung, Franchising, Unternehmensnachfolge u. a. oder freiberufliche Tätigkeit)?
  • Welche rechtlichen Voraussetzungen sind hierbei zu beachten (Berufs- und Gewerberecht u. a.)?
  • Wo und wie erhält der Gründungswillige detaillierte Informationen und konkrete Unterstützung?
  • Kommt eine Gründung allein oder im Team in Frage?
  • Was kann der Gründungswillige einbringen (fachliches Know-how, finanzielle Mittel, Immobilie u. a.)?

Erst wenn sich nach eingehender Prüfung der Ergebnisse dieser Vorklärungen ein eindeutiges "Okay" ergibt, sollte der Übergang zur zweiten Phase, der Konzeptionsphase (mit Detaillierung der Geschäftsidee und Erstellen eines Businessplanes) vorgenommen werden.
Was hierbei im Einzelnen  zu klären ist, soll in den nachfolgenden Lernabschnitten 2.2 (Geschäftsidee, konstitutive Entscheidungen) und 2.3 (Businessplan) erörtert werden.

Beim Übergang von der  dritten Phase (Entscheidungsphase) zur vierten Phase (Umsetzungsphase) ist zu beachten, dass damit ein "Point-of-no-Return") überschritten wird, das heißt, mit der Umsetzungsphase wird es "ernst":

Ein "Zurück" zur Ideenfindung, zu Vorklärungen und dergleichen ist - im Unterschied zu den ersten drei Phasen - nun nicht mehr möglich (siehe Bild 2.01)!

 

 1 Siehe auch:  DIHK-Gründerreport (PDF-Datei)