6.1  Phase 3: Kapital- und Personaleinsatz  (Einführung)

6.1.1  Inhalt, Aufgaben

b) Inhalt der Phase der Kapital- und Personaleinsatz

Gegenstand und Inhalt der Phase des Kapital- und Personaleinsatzes ist die aufgabengemäße, zielgerichtete Kombination von Leistungsfaktoren zum Zwecke der Erstellung verkaufsfähiger Produkte entsprechend der im Businessplan des Gründers verfolgten Geschäftsidee.
Da die Geschäftsidee immer branchentypische Merkmale aufweist, wird auch der Prozess der Leistungserstellung branchentypische Ausprägungen haben, vor allem im Hinblick auf einzusetzende technische Mittel, anzuwendende Technologien und das erforderliche Know-how des Personals.1

Dem betriebswirtschaftlichen Inhalt nach ist Leistungserstellung ein Prozess der Umwandlung von Sachgütern, Dienstleistungen u. a. in Ertragsgüter, getragen und gesteuert durch menschliche Arbeit.
Die so erstellten Produkte müssen sich zur Deckung eines Fremdbedarfs eignen, damit sie auf Absatzmärkten verwertet werden können (siehe Bild 6.01).2

                                 


					  Bild 6.01: Phase 3 "Kapital- und Personaleinsatz"
Bild 6.01: Phase 3 "Kapital- und Personaleinsatz"

Vom betriebswirtschaftlichen Inhalt her, führen die Vorgänge in der Phase des Kapital- und Personaleinsatzes zu einer zweiten wichtigen Formwandlung:
Die mit den in Phase 1 beschafften Mittel wurden in Phase 2 in Sachgüter, immaterielle Güter oder in bezahlte Dienstleistungen umgewandelt und damit in diesen Gütern „gebunden“. Nunmehr werden die so beschafften Gegenstände des Anlage- und des Umlaufvermögens im Prozess der Leistungserstellung erneut gewandelt, indem unter Einsatz menschlicher Arbeitskraft Produkte zur Deckung eines Fremdbedarfs erstellt werden. Der sich in diesem Prozess vollziehende Werteverzehr bzw. Werteinsatz wird zunächst durch die Herstellungskosten und im Weiteren durch die Selbstkosten der erstellten Produkte repräsentiert. Das eingesetzte Kapital bleibt dabei aber immer noch "gebunden"!

1 Branchenbezug (Beispiele): Industriebereiche, Bauwirtschaft, Handwerk, Dienstleistungsbereiche (Handel, Reparaturdienstleistungen, Dienstleistungen im Gesundheits- und Sozialwesen, Dienstleistungen in der IT-Branche, im Versicherungsbereich und dgl.).

2 Siehe hierzu auch:

 von KÄNEL, S.: Betriebswirtschaftslehre - Eine Einführung. Springer-Gabler Verlag, Wiesbaden.