4.4   Deckung des Kapitalbedarfs durch Finanzierung  

4.4.1 Finanzierungsquellen

g) Fremdfinanzierung

Die Fälle, in denen es möglich ist, den Geschäftsbetrieb eines Unternehmens allein durch eigene Mittel in Gang zu setzen und aufrechtzuerhalten, sind selten.
Der Normalfall ist, dass Unternehmen - freiwillig oder auch gezwungener Maßen - fremde Mittel in Anspruch nehmen, um einen bestehenden Finanz- bzw. Kapitalbedarf zu decken.
Die diesbezüglichen Formen einer Fremdfinanzierung sind sehr vielgestaltig. Generell gilt:

Eine Fremdfinanzierung eines Unternehmens liegt vor, wenn die zur Ingangsetzung, Aufrechterhaltung bzw. Erweiterung des Geschäftsbetriebes eines Unternehmens benötigten finanziellen Mittel von außen und zeitlich befristet in den Unternehmensprozess eingebracht werden, und zwar

  • über die Vergabe von Krediten durch Kapitalgeber (Kreditinstitute, andere Unternehmen, Privatpersonen u.a.)  und/oder aus
  • Förderprogrammen (EU, Bund, Länder, Kommunen) bereitgestellt und/oder über
  • Anleihen (Schuldverschreibungen) und/oder über
  • Anzahlungen von Kunden und dgl.1

 

Auch die Gewährung eines Lieferantenkredits und die Nutzung von Gegenwerten aus langfristigen Rückstellungen sind der Sache nach Formen der Fremdfinanzierung.
Als Sonderformen der Fremdfinanzierung haben vor allem das Leasing und das Factoring große praktische Bedeutung erlangt.

Die Fremdfinanzierung ist somit stets Außenfinanzierung.

Bei Formen der Fremdfinanzierung wird in der Regel zwischen

  • Formen einer kurzfristigen Fremdfinanzierung und
  • Formen einer langfristigen Fremdfinanzierung

unterschieden.

Eine Hauptform der kurz- und langfristigen Fremdfinanzierung von Unternehmen ist die Kreditfinanzierung.

1 Siehe hierzu auch:

 Gründerzeiten-Finanzierung (PDF-Datei).